ISOBUS IV

Die digitale Datenschnittstelle von heute!

Hinter der Bezeichnung ISOBUS IV versteckt sich die vierte Version eines Feldbussystems, welches dafür Sorge trägt, dass eine Kommunikation zwischen Maschinen und weiteren Komponenten ermöglicht wird und wodurch eine Automatisierung des Arbeitsprozesses erreicht werden kann. ISOBUS IV hat sich als eine Applikation erwiesen, die gerade im Bereich der Landwirtschaft eine technische Innovation darstellt und in ihrer Theorie und Praxis nur Vorteile für Menschen bringt. So kann dieses System nicht nur im Falle der direkten Landwirtschaft, also bei den Landwirten, einen Nutzen bringen, denn auch die Hersteller solcher Maschinen und die Lohnunternehmer erhalten Begünstigungen bei der Verwendung von dieser Datenschnittstelle. Denn um exakt solch eine handelt es sich bei ISOBUS IV. Zudem handelt es sich bei dieser Technik mittlerweile um eine festgelegte Norm. Denn als in den 80er und 90er Jahren die Verbreitung solcher Anwendungen fortschritt, nahm die Massen an Anbietern mit individuellen Ausführungen überhand, so dass ein international anerkannter Standard nötig wurde, der sich im Markennamen ISOBUS fand. 

Das Netzwerkmanagement innerhalb von ISOBUS IV

Ein Netzwerkmanagement ist die Regelung, wie auf einen Feldbus zugegriffen werden. Hierdurch wird bestimmt, an welche Komponente zu welchem Zeitpunkt welches Datenpaket übermittelt wird. Das Besondere am ISOBUS IV ist die Möglichkeit während solch eine Datenübertragung stattfindet, weitere Geräte an den Bus zu koppeln. Rückführend ist demnach auch während der Ausführung eines Vorgangs das Abtrennen von Geräten legitim. Diese Funktion basiert auf der Möglichkeit der dynamischen Adressvergabe. Das Netzwerkmanagement lässt sich grundsätzlich in folgende zwei Teile gliedern:

  • ECU 1
  • ECU 2

Der Vorgang, bei dem diese beiden Komponenten enthalten sind, kann man sich nach einem festgelegten Schema visualisieren:

 

  1. ECU 1 sendet ein „Address Claimed“, der den Namen enthält. Dies ist dann eine sogenannte Broadcast-Nachricht
  2. alle sonstigen ECUs, die online sind, melden sich mit der Übersendung ihrer Adresse und Namen zurück
  3. Daraufhin weiß ECU 1 ob sie eine höhere Priorität hat und kann einen Adressplatz belegen, indem sie die entsprechende Ziffer an ECU 2 versendet
  4. ECU 2 übermittelt danach ein „Cannot Claim Address“, woraufhin sie die Adresse Null erhält
  5. ECU 2 muss sich eine neue Adresse suchen oder zusammen mit der „Command Address“ von einem anderen Teilnehmer zuteilen lassen

Dieser Vorgang innerhalb des Netzwerkmanagements von ISOBUS IV findet stets statt, wenn ein neuer Teilnehmer hinzukommt. Dies kann geschehen durch das Anschließen eines Implements. Hierzu zählen allerdings keine Mechanismen die der Vermeidung einer Überlastung des Busses dienlich sind.

Worin liegt der tatsächliche Nutzen von ISOBUS IV?

Vorrangig wird in der Theorie betont, dass unter Verwendung dieser technischen Applikation die Handhabung und Bedienung von den Maschinen und Anbaugeräten vereinfacht wird. In der Praxis kann sich dieser gewünschte Erfolg allerdings auch beweisen, sodass ISOBUS IV dafür sorgt, dass es zu keinem unnötigen Kabelsalat kommt und auch keine zusätzlichen Bedienelemente erforderlich sind. Denn das entscheidende Kriterium bei diesem System ist die Verwendung eines zentralen Terminals für alle netzinternen Komponenten, die lediglich über einen Stecker aneinander gekoppelt sind. Selbst bei sehr komplexen Geräten hat sich gezeigt, dass ISOBUS IV die Menge der zu koppelnden Hydraulikschläuche auf ein Minimum von maximal drei herabsenken kann. Die meiste Relevanz hat der Aspekt der Funktionalität. Denn durch die zentrale Steuerung wird es ermöglicht, dass gleichzeitig und vom Schleppersitz eines Traktors aus, zahlreiche Befehle gesendet werden können, sodass sich der Arbeitsprozess zeitlich verkürzt, durch die Chance mehrere Arbeitsschritte parallel zu leiten. Letztlich besteht der Vorteil von ISOBUS IV noch in der Anzeige von Einstellwerten, sodass diese nicht nur gespeichert und wieder aufgerufen, sondern auch verändert werden können. Hierdurch wird es geschafft, ein Gerät optimal zu justieren, sodass es beispielsweise Pflanzenschutzmittel lediglich in der Menge abgibt, in welcher es auch tatsächlich benötigt wird.

ISOBUS IV – Fazit

Die Nutzung eines solchen Feldbussystems „revolutioniert“ die Landwirtschaft und steigert die Wettbewerbsfähigkeit. Denn durch die Einfachheit der Bedienung erhöhen sich die Arbeitsqualität und somit auch die erbrachte Leistung. Arbeiten sind schneller und präziser durchzuführen, Verschwendung durch falsche Informationen über die Menge von Unkraut, die Bodenbeschaffenheit und sonstige äußere Einflüsse auf das Wachstum von Pflanzen fällt weg und somit werden auch die Kosten reduziert. Dies zeigt sich vor allem am Beispiel eines Pflugs, da dieser zwar zahlreiche Funktionen aufweisen kann, aber diese durch die Unhandlichkeit beim Umschalten kaum genutzt sind, zumal sich der Kraftstoffverbrauch durch die Unhandlichkeit erhöht. Somit erweist sich die vierte Version von ISOBUS als eine Anlage, um die es scheinbar kein Herumkommen mehr gibt, möchte die Chance gegen andere Landwirte zu bestehen nicht verloren sein. Darüber hinaus muss auch der Aspekt des Umweltschutzes beachtet werden, denn durch den geringeren Kraftstoffverbrauch durch eine einfachere und somit zügigere Bedienung, und durch die exakte Festlegung der Dosierungen von Mitteln jeglicher Art, kann die Belastung auf das Ökosystem positiv beeinflusst werden.