Netzwerkmanagement und Messtechnik

Netzwerkmanagement – Bedeutung

Der englische Begriff für Netzwerkmanagement lautet „OAM“ - Operation, Administration and Maintenance. Man versteht darunter also die Verwaltung, die Überwachung und die Betriebstechnik von IT- oder Telefonnetzwerken. Es gibt auf Rechner basierte Netzmanagementsysteme, die einen Großteil der anfallenden Aufgaben des Netzwerkmanagements übernehmen. Einfach ausgedrückt umfasst das Netzwerkmanagement alle Tätigkeiten die notwendig sind, um ein IT-Netz aufrecht zu erhalten.

Aspekte des Netzwerkmanagements

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht sind folgende Aspekte zu beachten:

  • das Aufrechterhalten und der Aufbau eines Netzwerkes kosten Geld
  • gut organisierte Netzwerke sparen Zeit und somit Kosten

Bezüglich der Gestaltung eines Netzwerkes müssen ebenfalls einige Punkte beachtet werden:

  • die Sicherheit bzw. das Ausfallrisiko eines Netzwerkes
  • die gestellten Anforderungen an die verfügbaren Rechensysteme
  • seitens der Hersteller gibt es verschiedene Alternativen für Netzwerke

Außerdem muss geeignete Planungs- und Simulationssoftware zur Verfügung stehen und die notwendige Technik zum Einrichten eines Netzwerkes muss verstanden werden. Ebenso müssen gewisse theoretische Grundlagen vorhandenen sein um ein Netzwerk einzurichten.

Was ist Netz?

Unter einem Netz ist zu verstehen, dass mehrere Rechner, Systeme und Netzwerkkomponenten zusammengeschlossen werden. In der IT sind die Begriffe Kommunikationsnetz oder Rechennetz geeigneter. Ein Rechennetz ist ein Zusammenschluss von technischen, primär selbständigen elektronischen Systemen (Computer, Sensoren, Aktoren...).

Netzwerkkomponenten

Zum einen versteht sich darunter die im Netz befindliche Hardware. Hierzu zählen Geräte wie:

  • Drucker, Telefone, Rechner...(Knoten)
  • Router, Switches, Hub (Vermittlungskomponenten)
  • Kabel, Dosen, Stecker (Kanten)

Ein anderer Bestandteil sind die Netzschichten und Protokolle (http, POP, DNS). Und auch die Anwenderprogramme wie Browser oder SAP sind Komponenten eines Netzwerks.

Aufgaben des Netzwerkmanagements

Für die verschiedenen Aufgaben gibt es oft unterschiedliche Programme und Systeme. Nun zu den einzelnen Aufgaben des Netzwerkmanagements.

1. Fault Management

Hier werden die im Netz auftretenden Fehlfunktionen verwaltet. Ziel ist es, das Netz in Folge von Fehlfunktionen aufrecht zu erhalten oder im Falle eines Absturzes eine möglichst schnelle Wiederherstellung zu garantieren. Hilfsmittel hierfür sind:

  • Erkennung und Protokollierung von Fehlerfunktionen
  • Benachrichtigung der betroffenen Benutzer
  • Fehlerbehebungsmaßnahmen

Fehler müssen unbedingt vermieden werden, da es bei Netzausfall zu hohen Kosten und anderen Einschränkungen für die Betreiber kommen kann. Das Beheben von Fehlern ist nur begrenzt automatisiert und muss daher manuell vonstattengehen.

2. Configuration Management

Die wichtigste Aufgabe des Netzwerkmanagements ist die Konfiguration. Die Vorgänge beim Management der Netzwerkkonfiguration müssen mit den anderen Managementsystemen koordiniert werden. Zu den Aufgaben zählen:

  • das Installieren neuer Systeme und Software
  • das Installieren von neuen Modulen
  • die Software muss immer aktuell gehalten werden
  • ein regelmäßiger Ist – Soll Abgleich der Konfiguration

Außerdem gehört zu dem Aufgabenfeld, dass alle Geräte (wie Router) inventarisiert werden. Dies ist die Grundlage für die Planung oder Erweiterung des Netzes. Mithilfe von Datenbanken lässt sich das Inventar selektiv darstellen. Ein Sub-Management des Configuration Management ist das Traffic Management, das dafür sorgt, dass es zu keinen Staus im Datenfluss kommt und falls doch, diese so gering wie möglich ausfallen.

3. Accounting Management

Aufgabe ist es, die Benutzung des Netzwerks zu erfassen, sodass Personen oder Unternehmen die Benutzung nachgewiesen und in Rechnung gestellt werden kann. Es gibt verschiedene Abrechnungsmodelle, die abhängig vom Ort und der Art des Netzwerks stark schwanken.

4. Performance Management

Die Aufgabe besteht darin, die Leistung im Netzwerk zu optimieren. Dies geschieht auf Grundlage von quantitativen Aspekten, die die Leistung des Netzwerks beeinflussen (wie Ausnutzung der Kapazität oder Antwortzeiten). Die Leistungsdaten werden gesammelt und abhängig von diesen werden Basiswerte als Maßstab aufgestellt. Außerdem werden Grenzen festgelegt, bei deren Überschreitung verschiedene Maßnahmen zur Optimierung des Netzes eingesetzt werden.

5. Security Management

Das Security Management kontrolliert die Zugriffe auf das Netzwerk auf Basis vorgegebener Richtlinien. Der Netzbetrieb soll nicht gefährdet werden und Benutzer ohne entsprechende Autorisierung soll der Zugriff auf vertrauliche Daten verweigert werden. Auf folgende Möglichkeiten kann hier zurückgegriffen werden:

  • die Vergabe von Zugangsrechten
  • das Protokollieren der Benutzer und deren Autorität
  • die Überwachung von sensiblen Daten
  • das Deklarieren von schützenswerten Dateien

Messtechnik

Grundsätzlich versteht man unter Messtechnik Geräte, die sich mit der Messung von Größen beschäftigen. Messtechnik ist sehr wichtig, da die Erfassung von Daten eine immer größere Rolle in der Wirtschaft spielt. Vorzugsweise sollten Messgeräte schnell und einfach arbeiten, außerdem sollten sie kompakt und tragbar sein. Im Netzwerk gibt es verschiedene zu messende Daten. Es können IP-Adressen ermittelt werden, es können Slots auf doppelte Belegung gemessen werden oder es kann die Polarität gemessen werden. Die Messungen werden ausgewertet und das Netzwerk kann so verbessert und optimiert werden, zum Beispiel durch ein anderes Kabelmaterial. Der Nachteil von Messgeräten besteht in den teilweise sehr hohen Kosten, sie sind somit nicht gut geeignet für den flächendeckenden Einsatz.